Manfred Katzmann2015-03-10T23:55:29+02:00

Was für ein großartiger Kater.
Nun gut, er war der einzige, den wir je hatten. Aber er hat uns gelehrt was eine Katze ist. Aber, von vorne:
Manfred Katzmann, kurz Manni lebte hier nicht das siebente Leben, sondern Nummer zwei.

Manfred Katzmann bei den Travellins 16 Jahre lang pflegte er einen aufregenden lifestyle – lebte in der City von Frankfurt: Feierte rauschende Partys in der Künstlerszene, schlich bei Fotoshootings um die schönsten Modelle und blickte von seinem Balkon auf die Straßen der Stadt.

Ein Katzenleben ist lang. Manchmal so lang dass sich manchmal das dazugehörige Menschenleben so verändert, dass es für eine Katze nicht mehr passt. Wohin mit einem Kater der keine anderen Katzen mag?

Der sich vielleicht streicheln lässt aber auch schnell mal austeilt?

Der ganze 17 Jahre alt ist? Nun, dachten wir, so kompliziert kann es ja nicht sein. Der 8 Meter lange Südbalkon wurde „vernetzt“ und ein Kratzbaum installiert. Die Liegefläche so angebracht, dass das Wörnitztal komplett zu überblicken war. Mit den Störchen, den Silberreihern, jeder Menge Enten und oft sogar einem Eisvogel.
Wenn Manni jemals in der Schale gelegen hätte, hätte er dies sehen können.
Er liebte den Balkon, lag dort beharrlich auf einer Liege und schaute gegen das Blech des Geländers. Wegen seines vorgerückten Alters bekam er Senior Katzenfutter -viel mehr Freude hatte er jedoch wenn er sich große Pellets Hundefutter unter den Nagel reißen konnte. Kurzum: Die Katze machte, was sie wollte.
Wir stellten schnell fest, dass Manni dass gut fand, was er gut fand und nicht dass von dem wir dachten, dass er es gut finden sollte. Auch die Ausflüge in die Natur quittierte er nicht etwa mit einem Ausbruch spontaner Lebensfreude, sondern schnürte herum als ob er nie etwas anderes getan hätte und freute sich im Anschluss auf entspannende Stunden mit Aussicht aufs Blech. Den Hunden lehrte er schnell das Fürchten. Ein Panther hätte nicht wehrhafter sein können. Wir waren uns sicher, Manni überlebt uns alle.
Am Tag vor dem Heiligen Abend 2014 ist er gestorben – einfach so.
Ohne Voranzeichen, im Schlaf.
Die Hunde allerdings, obwohl sie bei der Beerdigung im Garten anwesend waren, erwarten noch heute, ein viertel Jahr später, dass Manfred unvermittelt wieder erscheint und Fakten schafft: Gone, but not forgotten.